Das Residenzschloss Würzburg
Residenzschloss und Weltkulturerbe Würzburg
Man mag von Prunkbauten halten was man will, aber beim Anblick des Gebäudekomplexes der Würzburger Residenz ist man erst einmal überwältigt.
Die Residenz der Würzburger Fürstbischöfe gehört nicht umsonst seit 1981 zum Weltkulturgut der UNESCO. Das Residenzschloss zählt zu bedeutendsten architektonischen Barockschlössern und es schmückt die Innenstadt von Würzburg in einer sehr beeindruckenden Art. In einer gewissen Art stellt es das vorherrschende Idealbild eines Barocken Schlosses dar, auch wenn mit der Fertigstellung des Würzburger Schlosses im Jahr 1780 die Epoche des europäischen Barocks schon wieder am Abklingen war.
Die Besichtigung des Schlosses
Auf die Frage, wie viel Zeit man für die Besichtigung von Schloss, Hofgarten und Park einplanen soll, kann man nur antworten: Genug. Jede Verzierung, jede Figur, jede Fontäne ist einen Moment und einen Blick wert. Der Bau des Schlosses, der 1720 begann, hat viele Jahre gedauert und die Zeit und das Geld war gut angelegt. Durch den Tod seiner Erbauer oder Gönner kam das Werk oftmals zum Erliegen, aber glücklicherweise wurden die Arbeiten immer wieder neu aufgenommen und umso intensiver weitergeführt. So wurde die Residenz am Ende immerhin in weniger als 50 Jahren errichtet, was nicht jedem Residenzschloss so gegönnt war.
In faszinierender Weise zeigt der Residenzbau das Bild verschiedener Strömungen der Zeitgeschichte. Er vereinigt Linien des deutschen Barock, der französischen Klassik und des Wiener Reichsstils.
Martin-von-Wagner-Museum
Seit dem Jahr 1963 befindet sich im Südflügel der Würzburger Residenz das Martin-Wagner-Museum. Der Bildhauer und Maler lebte von 1777 bis 1858 und war neben seinem künstlerischen Schaffen auch als Kunstagent für König Ludwig I. von Bayern tätig. Dem Besucher des Museum offenbaren sich unzählige Kunstwerke, die sich in drei Bereich aufteilen. Einen Schwerpunkt bildet die beeindruckenden Antikensammlung mit Kunstwerken der Länder aus dem Mittelmeerraum, darunter antike Fundstücke der griechischen, Ägyptischen und römischen Kultur.
Daneben gibt es noch die Graphische Sammlung mit jeweils über 10000 handgezeichneter und gedruckter Grafiken.
Eine Höhepunkt ist für viele Besucher des Martin-von-Wagner-Museums im Schloss Würzburg die Gemäldegalerie mit Werken deutscher, niederländischer und italienischer Künstler verschiedener Jahrhunderte.
Der Hofgarten und Park im Herzen von Würzburg
Der malerische Hofgarten mit der Orangerie ist besonders im Frühling und Sommer ein Schmaus für Augen und Sinne. Tausende von Blumen und Sträuchern zieren die Wege im Park und betören die Spaziergänger mit Farben und Düften.
Einst von Hofgärtner Johann Prokop Mayer erstmals gestaltet und mit zahlreichen Kübelpflanzen und Laubengängen ausgestattet hat er auch heute nichts von seiner Faszination verloren. Viele der klassizistischen Skulpturen, die den Garten zieren, stammen aus der Werkstatt des Würzburger Hofbildhauers Johann Peter Wagner, wobei viele der Werke durch Abgüsse der originalen Stücke ersetzt wurden.
Der Wiederaufbau von Schloss und Innenstadt
Wenn man bedenkt, dass im März 1945 bei dem verheerenden Luftangriff auf Würzburg, der größte Teil der Residenz fast völlig ausbrannte dann steht die Leistung des Wiederaufbaus in einem noch helleren Licht. Dieser Neuaufbau ist eine handwerkliche und künstlerische Meisterleistung, die erst 1987 ihren brillanten Abschluss fand.
Der Besuch der Würzburger Residenz ist ein MUSS für Besucher der Stadt. Zu übersehen ist der Schlossbau ohnehin nicht.
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Anschrift Schloss Würzburg
Schloss- und Gartenverwaltung Würzburg
Residenzplatz 2
D-97070 Würzburg
Öffnungszeiten Schloss Würzburg 2018/19
April-Oktober: täglich 9-18 Uhr (Kassenschluss 17.30 Uhr)
November-März: täglich 10-16.30 Uhr (Kassenschluss 16 Uhr)
Die Residenz ist lediglich am 1. Januar, Faschingsdienstag, 24., 25. und 31. Dezember geschlossen.
Der Hofgarten ist täglich bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet (längstens bis 20 Uhr).
Geschichte von Residenz und Schloss Würzburg
- 1720: Der Schlossbau beginnt im Auftrag des Würzburger Fürstbischofs Johann Philipp von Schönborn.
- 1724: Johann Philipp stirbt und die Arbeiten am Schloss stagnieren.
- 1729: Unter Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn wird das Bauvorhaben weitergeführt.
- 1730: Balthasar Neumann erbaut die Hofkirche neben dem Schloss in Würzburg.
- 1744: Das Richtfest wird gefeiert
- 1745: Maximilian von Welsch und kurz darauf Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn sterben.
- 1751-53: Tiepolo bemalt Kaisersaal und Treppenhaus
- 1945: Viele Prunkräume werden beim Luftangriff am 16. März 1945 zerstört.
- 1981: Die Restauration ist abgeschlossen und die Würzburger Residenz wird Teil des UNESCO Weltkulturerbes