Neue Residenz Bamberg
Das Schloss der Bamberger Fürstbischöfe
Direkt vor dem Bamberger Domplatz schmiegt sich die Neue Residenz in das Bild der Welterbestadt. Die Residenz gehört zu den drei imposantesten Zeugen der über 1000-jährigen Geschichte einer Stadt, die zu den schönsten Orten in Bayern gehört. Gleichzeitig zählt der Gebäudekomplex als der erste große Schlossbau des Absolutismus in Franken. Der Bau und seine Innenausstattung spiegeln auf eindrucksvolle Weise das fürstbischöfliche Leben vergangener Jahrhunderte wider.
Heute steht die Neue Residenz Bamberg unter Denkmalsschutz und ist damit eines der vielen geschützten Schlösser in Bayern.
Im Inneren der Neuen Residenz sind in den über 40 Prunkräumen bedeutende Stuckausstattungen und Wirkteppiche des 17. und 18. Jahrhunderts zu besichtigen. Man sollte unbedingt eine Führung mitmachen, um keine Kostbarkeiten und Sehenswürdigkeiten in der Residenz zu verpassen.
Der Kaisersaal
Die Pracht der Innenausstattung, die man in der gesamten Residenz spürt, hat ihren Höhepunkt im Kaisersaal. 16 übergroße Kaiserbildnisse dominieren den Raum. Diese Werke wurden durch den Tiroler Maler Melchior Steidl in den Jahren 1707 bis 1709 erstellt.
Heute kann der Kaisersaal für Festakte und Konzerte gemietet werden. Es können je nach Bestuhlung zwischen 300 und 400 Personen untergebracht werden.
Das Gesellschaftszimmer
Im Gesellschaftszimmer der Residenz steht ein fast unscheinbarer Schreibtisch, an dem Geschichte geschrieben wurde. An diesem Schreibtisch hat Napoleon am 6.Oktober 1806 die Kriegserklärung an Preußen unterschrieben. Dies war eine Woche vor der Schlacht bei Jena-Auerstedt.
Staatsbibliothek Bamberg
Im Ostflügel der Neuen Residenz ist die Staatsbibliothek Bamberg untergebracht. Die Staatsbibliothek hütet die Handschriften und alten Drucke der in der Säkularisation 1802/03 aufgelösten Stifte und Klöster des Hochstifts Bamberg und der alten Universität Bamberg. Im Bestand der Staatsbibliothek Bamberg befinden sich über 500.000 Bücherbände und fast 100.000 Drucke, Handschriften und Graphikblätter.
Staatsgalerie Bamberg
Die Staatsgalerie als Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen befindet sich ebenfalls in der Neuen Residenz. Diese „Altdeutsche Galerie“ und die „Barockgalerie“ besitzen etwa 200 bedeutsame und sehenswerte Werke. Diese umfassen neben altdeutschen, kölnischen und fränkischen Kunstwerken auch Stücke des flämischen, holländischen und deutschen Barock. Zu den wahrscheinlich berühmtesten Gemälden der Sammlung gehört Hans Baldung Griens Gemälde „Die Sintflut“.
Der Rosengarten in der Neuen Residenz
In den Sommermonaten ist es ein traumhafter Anblick. Tausende von Rosen blühen in allen Farben. Es sollen im Durchschnitt um die 4500 Rosen sein. Der im Jahr 1756 erstmalig angelegte Rosengarten im Innenhof der Neuen Residenz ist eine Perle an Farben und Düften.Durch ein zentrales Wegekreuz gegliedert liegt im Schnittpunkt der im Sommer gut bevölkerten Wege ein rundes Brunnenbecken. Man kann lange durch das Netz der Wege und Beete laufen und wird immer wieder neu fantastische Blüten entdecken.
Einige Skulpturen von Ferdinand Tietz, die um 1760 entstanden sind, säumen die Wege am Rand. Vom Rosengarten hat man einen wunderbaren Blick auf die Michaelskirche und die Dächer der Bamberger Bürgerstadt. Der romantische Gartenpavillon im Stil des Rokoko stammt von dem Baumeister Johann Jakob Michael Küchel.
In den Sommermonaten finden im Rosengarten der Residenz auch Konzerte statt.
Der Eintritt zum Rosengarten ist frei.
Anschrift der Neuen Residenz Bamberg
Schloss- und Gartenverwaltung Bamberg
Domplatz 8, 96049 Bamberg
Telefon 09 515 19 39-0
sgvbamberg@ bsv.bayern.de
Öffnungszeiten Neue Residenz und Rosengarten 2019
April-September: täglich 9-18 Uhr
Oktober-März: täglich 10-16 Uhr
Die Neue Residenz ist lediglich am 1. Januar, Faschingsdienstag, 24., 25. und 31. Dezember geschlossen.
Die Prunkräume in der Neuen Residenz können nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden (Dauer ca. 45 Minuten).
Bitte beachten Sie, dass die fürstbischöflichen Wohnräume mit den Zimmern der Königin Amalie von Griechenland wegen umfangreicher Restaurierungsarbeiten leider bis voraussichtlich Sommer 2020 für Besucher geschlossen bleiben.
Geschichte Neuen Residenz Bamberg
- 1602: Der Bau eines Bischofshofs beginnt im Auftrag von Bischof Johann Philipp
- 1612: Die beiden rückwärtigen Renaissanceflügel des Gebäudes werden fertig gestellt
- 1697: Johann Leonhard Dientzenhafer lässt die Anlage um den vorderen Barockflügel erweitern
- 1756: Der Rosengarten wird angelegt
- 1773: Umgestaltungsarbeiten im lnnern der Residenz werden unter Bischof Adam Friedrich von Seinsheim beendet
- 1803: Der Bau wird königliche Residenz
- 1815: Ein Marschall Napoleons wählt den Freitod und stürzt sich aus dem oberen Fenster der Residenz
- 1862: König Otto I. von Griechenland dankt ab und residiert mit seiner Gemahlin Amalie in Bamberg