Burg Prunn
Eine Ritterburg hoch über dem Altmühltal
Burg Prunn ist ein Ebenbild einer mittelalterlichen Burg. Sie steht auf einem Jurafelsen über dem Tal der Altmühl und man kann sich vorstellen, wie sie bereits im Mittelalter die Reisenden und auch potentielle Feinde mit ihrem Anblick beeindruckt hat.
Auch heute ist man vom Anblick dieser märchenhaft und wehrhaft wirkenden Burg sichtlich imponiert. Das Bauwerk gehört wahrlich zu den sehenswerten Burgen in Bayern.
Auch der Blick aus der anderen Richtung, nämlich von der Burg Prunn hinab ins Altmühltal, ist nicht zu verschmähen. Dieser Panoramablick ist ebenfalls ein Grund für einen Ausflug zur Burg Prunn.
Im Inneren der Burg Prunn
Über die Brücke in den Burghof
Eine Holzbrücke erlaubt den Zugang zur Burg. Man gelangt in den Burghof, von dem man einen wunderbaren Ausblick in das Tal der Altmühl genießen kann. Im Burghof steht ein kleiner überdachter Ziehbrunnen.
Der Bergfried
Der Bergfried schützte einst den Zugang zur Burg. Er ist der älteste Bestandteil der Burg, ist 31 Meter hoch und hat bis zu 3 Meter dicke Mauern, die schon einen beeindruckenden Schutz gewährten. Diese dicken Buckelquadermauern, die aus dem Kalkstein der umgebenden Felsen gebrochen wurden, ragen an einigen Stellen bis in die Innenräume hinein. Dies kann man in der sogenannten Trinkstube gut sehen. Diese wuchtige Bauart weist auf die Blütezeit des romanischen Burgenbaus um 1200 hin.
Palas und Kapelle
Der Palas der Burg ist kurz nach dem Bergfried erbaut worden. Die starken Außenmauern bestehen hauptsächlich aus dem natürlich gewachsenen Stein und unterstreichen den wuchtigen Charakter des Baus. Das Große Eckzimmer an der Südspitze. des Palas mit seinen drei Fensterfronten gestattet einen weiten Rundblick über die Altmühlschlucht. Lehnt man sich aus den Fenstern dann sieht man die fast senkrecht in die Tiefe gehenden Felsen der Schlucht.
Die Kapelle ist heute recht unscheinbar. Der einstige Kapellenbau erstreckte sich über zwei Geschosse. Der Gotteshaus der Erbauungszeit befand sich wahrscheinlich im unteren Raum. Aus falscher verklärter Burgromantik sogar zeitweise als Folterkammer interpretiert, was sie natürlich nie war.
Den Saal im oberen Geschoss gestalteten die Jesuiten um 1700 als damalige Besitzer der Burg Prunn mit Stuckaturen zum barocken Sakralraum um.
Der Prunner Codex und das Nibelungenlied
Wiguläus Hund, ein Geschichtsschreiber und Hofrat Herzog Albrechts V. fand nach dem Tod des letzten Fraunberger-Grafen im Jahr 1566 auf der Burg Prunner den so genannten „Prunner Codex“. Der Prunner Codex ist die viertälteste vollständige Handschrift des Nibelungenliedes. Das bekannte Epos geht auf Motive aus der Völkerwanderungszeit zurück und fand später Einzug in zahlreiche Bücher und Musikwerke.
Diese Handschrift des wohl berühmtesten mittelhochdeutschen Heldenepos wurde 1575 nach München in die herzogliche Bibliothek gebracht. Diese wertvolle Handschrift befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek von München. Dort gehört es zu den Glanzstücken der Sammlung.
In der Dauerausstellung „Burg Prunn und das Nibelungenlied“ erfährt der Besucher interessante Details über Fund und Inhalt der Handschrift des Nibelungenliedes.
Anschrift Burg Prunn
Schloss Prunn
93339 Riedenburg
Telefon 09442 3323
Öffnungszeiten in 2018 / 2019
April bis Oktober: täglich 9-18 Uhr
Führungen jeweils zur vollen Stunde; letzte Führung um 17 Uhr
November bis März:10-16 Uhr (Montag geschlossen)
Führungen um 10, 11, 12, 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr
Geschlossen am: 1. Januar, Faschingsdienstag, 24./25./31. Dezember
Geschichte von Burg Prunn
- 1037: Erstmalige urkundliche Erwähnung von „Wernherus de Prunne“
- 1147: Die Burg wird von den Herren von Laaber zu Praiteneck übernommen
- 1288: Herzog Ludwig von Bayern erwirbt die Burg
- 1338: Die Fraunberger vom Haag erwerben die Burganlage
- 1400: Die Fresken in den Wachstuben werden gemalt
- 1465: Hans von Prunn wird Freiherr, nachdem der Kaiser die Fraunberger von Haag in den Freiherrnstand erhebt
- 1467: Hans von Prunn übergibt den Sitz an seinen Sohn Sigmund
- 1476: Die Burg ist zum spätgotischen Schloss umgestaltet
- 1491: Truppen Herzog Albrechts IV. beschädigen die Burg erheblich
- 1521: Sigmund stirbt
- 1567: Burg Prunn geht an den Herzog Albrecht V. von Bayern
- 1567: Eine der ältesten Handschriften des Nibelungenliedes, der sogenannte »Prunner Codex«, wird auf Prunn entdeckt
- 1570: Burg Prunn wird von den Freiherrn von Köckh gekauft
- 1604: Christoph von Köckh lässt den Torbau errichten
- 1672: Prunn wird für die nächsten 100 Jahre Ordenshaus der Jesuiten
- 1781: Der Malteserorden bayerischer Zunge übernimmt Burg Prunn
- 1822: Die Burg Prunn geht in die Staatsobhut von Bayern
- 1827: Ludwig I. von Bayern lässt Erhaltungsmaßnahmen beginnen
- 1946: Prunn geht in den Besitz der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen über
- 2012: Eröffnung der Dauerausstellung „Burg Prunn und das Nibelungenlied“