Winterliche Burglegenden: Sagen und Weihnachtsgeschichten von schottischen Burgen

Winterliche Burglegenden: Sagen und Weihnachtsgeschichten von schottischen Burgen

Winterliche Burglegenden: Sagen und Weihnachtsgeschichten von schottischen Burgen

Nebel, Burgen und Geister zur Weihnachtszeit: Winterliche Sagen aus Schottland

Wenn in Schottland der Wind vom Meer heranpeitscht, der Regen in Schnee übergeht und die Tage kurz sind, wirken die alten Burgen des Landes noch ein wenig geheimnisvoller als sonst. Über den Zinnen hängt Nebel, in den Innenhöfen knirscht vielleicht Eis unter den Schuhen – und im Schein einer Laterne könnte man schwören, dass sich im Schatten eine Gestalt bewegt hat.

In diesem Beitrag reisen Sie mit mir zu drei schottischen Burgen, die als besonders „spukverdächtig“ gelten: Edinburgh Castle, Stirling Castle und Inveraray Castle. Die Legenden, die sich um sie ranken, werden sehr gern in den dunklen Winterwochen erzählt – und lassen sich hervorragend als kurze Vorlesegeschichten nutzen.


Edinburgh Castle – Die Geister über der Stadt

Edinburgh Castle bei nacht

Region & Burg

Edinburgh Castle thront auf einem Felsen direkt über der Altstadt von Edinburgh. Wer im Winter durch die festlich beleuchtete Stadt geht und hinauf zur Burg blickt, versteht sofort, warum sie als eine der eindrucksvollsten Festungen Europas gilt. Zugleich gilt sie als einer der „am meisten heimgesuchten“ Orte Schottlands: Besucher berichten von unerklärlichen Geräuschen, kalten Luftzügen, Schatten und Gestalten, die plötzlich verschwinden.

Die Geschichte vom einsamen Dudelsackspieler

Eine der bekanntesten Legenden rund um Edinburgh Castle erzählt von einem jungen Dudelsackspieler, der spurlos verschwand.

Vor langer Zeit wollte man verborgene Gänge unter der Burg und der Altstadt erkunden. Ein junger Dudelsackspieler sollte vorausgehen und spielen, damit man seinen Weg von oben verfolgen konnte. Er stieg in einen Tunnel hinab, spielte seine Melodien – doch irgendwann verstummte die Musik. Suchtrupps fanden ihn nie.

Seitdem, so erzählt man sich, hört man in stürmischen Nächten oder in der Weihnachtszeit, wenn es besonders still ist, leise Dudelsackklänge aus den Tiefen des Felsens. Manchmal, sagen Besucher, scheint die Musik ganz in der Nähe zu sein – und dann ist sie im nächsten Moment wie weggeblasen.

Ob es den Spieler je gegeben hat, lässt sich historisch nicht belegen. Aber die Burg ist von Tunneln und Verliesen durchzogen, und es gab immer wieder Unglücke und unerklärliche Vorfälle – ein fruchtbarer Boden für solche Geschichten.


Stirling Castle – Der Hochländer im Winternebel

Stirling Castle

Region & Burg

Stirling Castle liegt strategisch wichtig auf einem Hügel zwischen Highlands und Lowlands. Wer heute im Winter dort steht, blickt auf karge Hügel, Nebelschwaden und – mit etwas Glück – eine verschneite Landschaft. Stirling Castle war Schauplatz zahlreicher Schlachten und politischer Entscheidungen. Kein Wunder, dass sich hier ebenfalls einige Spukgeschichten halten.

Der Geist des Hochländers

Berühmt ist vor allem die Erzählung vom „Highland Ghost“, einem Geist in traditioneller Hochlandkleidung.

Besucher von Stirling Castle berichten seit vielen Jahren von einem Mann in schottischer Tracht – Kilt, Jacke, vielleicht sogar ein kariertes Plaid –, der ihnen im Nebel oder in den Gängen begegnet ist. Er wirkt so real, dass viele ihn für einen Museumsmitarbeiter halten und ihn nach dem Weg fragen. Antwort erhält aber niemand: Der Mann löst sich einfach im Nebel oder hinter einer Ecke auf.

Besonders in der dunklen Jahreszeit, wenn sich der Nebel um die Burg legt, soll der Hochländer häufiger gesehen worden sein. Manche deuten ihn als Geist eines Soldaten, der in einer der Schlachten rund um Stirling gefallen ist und bis heute „Wache hält“. Andere sehen in ihm eher eine Symbolfigur für die vielen anonymen Schicksale der Kriege.

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Inveraray Castle – Harfenklänge in der Weihnachtsnacht

Inverary Castle

Region & Schloss

Inveraray Castle liegt in den westlichen Highlands am Loch Fyne. Das Schloss mit seinen Türmchen und dem weitläufigen Park wirkt wie aus einem Roman. Im Winter, wenn die Bäume kahl sind, der Wind vom Loch her weht und vielleicht Rauhreif auf dem Rasen glitzert, bekommt das Anwesen einen stillen, fast melancholischen Zauber. Inveraray Castle ist der Stammsitz der Herzöge von Argyll – und bekannt für mehrere Geistergeschichten.

Die Sage vom Harfenspieler

Besonders eindrucksvoll ist die Geschichte des jungen irischen Harfenspielers, der die Burg bis heute heimsuchen soll.

Im 17. Jahrhundert habe ein junger Harfenspieler versucht, im Schloss zu spionieren oder zu stehlen – die Varianten der Geschichte gehen hier auseinander. Er wurde entdeckt und soll von den Männern des Herzogs getötet worden sein.

Seitdem, so erzählen es sich die Menschen, hört man in manchen Nächten – besonders um Weihnachten und zum Jahreswechsel, wenn das Haus stiller ist – leise Harfenklänge in einem der Zimmer, der „MacArthur Room“ genannt wird. Niemand spielt dann tatsächlich. Besucher berichten von zarten Melodien, die plötzlich erklingen und ebenso plötzlich verstummen, als habe jemand eine unsichtbare Saite durchtrennt.

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